Weil erst 1968 in der DDR die ersten Mannschaften für Frauen gegründet wurden und in der BRD der Deutsche Fußball-Bund bis 1970 die Durchführung von Wettbewerben für Damen sogar verboten hatte, gestaltete sich die Etablierung von Frauenfußball in Deutschland lange sehr schwer.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung gelang es der in der BRD 1982 gegründeten Nationalmannschaft der Damen schnell, durch viele Erfolge mehr Aufmerksamkeit auf den Sport zu lenken. Das Golden Goal von Nia Künzer im Finale der Weltmeisterschaft 2003 löste in Deutschland erstmals eine große Begeisterung für den Frauenfußball aus. Aber auch die Erfolge der Nationalmannschaft der Männer haben dazu beigetragen, dass die Fußballerinnen mehr Aufmerksamkeit erhalten haben. Die Weltmeisterschaft der Männer in Deutschland hat 2006 auch bei vielen Frauen Enthusiasmus geweckt. Dadurch ist sowohl die Zahl der aktiven Spielerinnen als auch die Masse der Fans, die sich für Frauenfußball interessieren, angewachsen. Obwohl die Weltmeisterschaft der Damen 2011 im eigenen Land für Deutschland aus sportlicher Sicht enttäuschend verlief, lockte dieses Turnier insgesamt rund 850.000 Zuschauer in die Stadien.
Die Geschichte der Frauenfußballabteilung des SV Hafen Rostock reicht bis in das Jahr 1970 zurück. Damals entschied sich der Sportverein BSG Post Rostock für die Gründung einer Abteilung für Frauenfußball. 1979 erreichte die BSG bei der erstmals durchgeführten DDR-Bestenermittlung den dritten Platz. In Endspielen gegen die BSG Wismut Chemnitz wurde die BSG Post Rostock 1990 zum letzten Meister und Pokalsieger der DDR. Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Rostocker Frauenfußballmannschaft in die Regionalliga Nordost eingestuft. Die Abteilung trat 1992 dem FC Hansa Rostock bei. Nach einer Saison schloss sich das Frauenfußballteam dem Polizei SV Rostock an. Durch den Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost stieg die Mannschaft 1995 erstmals in die gesamtdeutsche Bundesliga auf. In der Frauen-Bundesligasaison 1995/96 belegte der Polizei SV Rostock den vorletzten Platz und stieg deshalb ab. Nach dem Absturz in die Verbandsliga trat die Abteilung 2005 dem SV Hafen Rostock 61 bei. In der ersten Saison unter diesem Namen setzte sich das Team als Meister der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern in der anschließenden Aufstiegsrunde durch. 2008 verfehlte der SV Hafen Rostock in der Regionalliga erneut den Klassenerhalt.
Die Fußball WM 2015 der Frauen
Vom 6.Juni bis 5. Juli findet in Kanada die Fußball WM 2015 der Frauen statt. Die WM 2015 ist die bereits 7.Auflage dieses Turniers, an dem in diesem Jahr insgesamt 24 Nationalmannschaften, aller Kontinente, teilnehmen. Als Titelverteidiger und erneuter Mitfavorit auf einen erneuten Titelgewinn geht Japan ins Rennen.
Der Weltmeister der WM 2015 wird in insgesamt 52 Spielen ermittelt. In den 6 Vorrundengruppen werden 36 und in der KO-Runde 15 Spiele gespielt. Für das Achtelfinale qualifizieren sich neben den Gruppensiegern und den Gruppenzweiten auch die vier besten Drittplatzierten. Erstmalig in der Geschichte werden alle Spiele der WM 2015 auf Kunstrasen ausgetragen. Diese Tatsache sorgte im Vorfeld des Turniers für viele Proteste verschiedenster Spielerinnen, da diese eine erhöhte Verletzungsgefahr vermuteten. Jegliche Proteste wurden durch die FIFA jedoch umgehend abgelehnt. Die sechs WM-Stadien in Edmonton, Moncton, Montreal, Ottawa, Vancouver und Winnipeg, sind in einem sehr guten Zustand und bietet den vielen Fußballfans aus aller Welt genügend Platz. Das Olympiastadion in Montreal bietet mit 66.300 Plätzen den meisten Zuschauern platz. Das Finale steigt jedoch am 5.Juli in Vancouver im BC Place Stadium. Zu den teilnehmenden Nationen gehören Kanada, China, Neuseeland und Niederlande, Deutschland, Elfenbeinküste, Norwegen und Thailand, Japan, Schweiz, Kamerun und Ecuador, USA, Australien, Schweden und Nigeria, Brasilien, Südkorea, Spanien und Costa Rica sowie Frankreich, England, Kolumbien und Mexiko.
Die deutsche Mannschaft bei der Frauen WM in Kanada
Die deutsche Mannschaft nahm bisher an allen Weltmeisterschaften teil und konnte das Turnier bisher zwei Mal (2003 und 2007) gewinnen. Das Ziel für die Frauen WM in Kanada ist klar, den Titel nach Hause holen. Doch neben der deutschen Mannschaft müssen auch die Teams aus Japan, Brasilien, England, den USA sowie die Gastgeberinnen aus Kanada gezählt werden. Nach dem frühen Ausscheiden bei der WM 2011 im eigenen Land wollen es die Spielerinnen um die erfahrene Torfrau und Kapitänin Nadine Angerer (135 Länderspiele) in Kanada wieder besser machen. Der von der Bundestrainerin Silvia Neid berufene Kader verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen sowie jungen und hungrigen Spielerinnen und kann mit einer ordentlichen Qualität aufwarten. Zum Kader der deutschen Mannschaft gehören: Tor: Nadine Angerer, Laura Benkarth und Almuth Schult Verteidigung: Saskia Bartusiak, Jennifer Cramer, Josephine Henning, Tabea Kemme, Annike Krahn, Leonie Maier, Babett Peter und Bianca Schmidt Mittelfeld: Melanie Behringer, Sara Däbritz, Lena Goeßling, Simone Laudehr, Melanie Leupholz, Lena Lotzen und Dzenifer Marozsán Angriff: Pauline Bremer, Anja Mittag, Lena Petermann, Alexandra Popp und Célia Sasic.
Das WM-Trikot für die WM 2015
Die deutsche Mannschaft wird in Kanada in einem klassischen weißen Trikot auflaufen. Das von Adidas designte DFB Trikot 2015 besitzt im Kragen- sowie Ärmelbereich einen Hauch von rot und schwarz. Der Adler des DFB und die beiden Sterne für die errungenen WM-Titel strahlen auf der linken Brust. Das Ausweichtrikot strahlt in einem angriffslustigen Rot.
Die Spiele der deutschen Mannschaft sind im deutschen Free-TV zusehen. So übertragen die ARD und ZDF alle Spiele mit deutscher Beteiligung. Der Sportsender Eurosport hat sich zusätzlich noch weitere Spiele der anderen teilnehmenden Mannschaften der Frauen WM gesichert.